Es braucht ein Netzwerk aus Experten



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Es braucht ein Netzwerk aus Experten

Publiziert auf www.aok.de

In den von der DKG zertifizierten Krebszentren haben Patienten ein deutlich geringeres Risiko zu versterben als in anderen Einrichtungen. Bei Brustkrebs beispielsweise sind es 26 Prozent. Woraus resultiert dieser Überlebensvorteil?

Dr. Simone Wesselmann: Vor allem aus drei Gründen: Erstens arbeiten Ärzte verschiedener Fachbereiche, beispielsweise Onkologen, Radiologen und Chirurgen und weitere Berufsgruppen wie Sozialarbeiter interdisziplinär zusammen. Zweitens unterliegen zertifizierte Zentren einer strengen Qualitätskontrolle und drittens erfolgen Behandlungen nach den neuesten Leitlinien und Therapiemethoden.

Dennoch werden nur etwa 61 Prozent aller Patienten in spezialisierten Krebszentren behandelt. Warum?

Zunächst existieren Zertifizierungssysteme für die verschiedenen Krebsarten unterschiedlich lang. Den Anfang machten vor 20 Jahren die Brustkrebszentren. Mittlerweile werden dort 86 Prozent aller Ersterkrankungen von Patientinnen behandelt. Eine Zertifizierung für das Nierenkarzinom existiert deutlich kürzer.

Entsprechend geringer sind die Patientenzahlen. Ein anderer Aspekt: Es gibt keine Vorgabe, dass Tumore nur in zertifizierten Zentren therapiert werden dürfen. Jeder Mediziner mit einer entsprechenden Facharztweiterbildung darf Krebspatienten behandeln, auch wenn er jährlich nur zwei Betroffene sieht.



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